Kunstbiennale Venedig: Goldener Löwe geht an Newcomer Angola

Goldener Löwe für “Luanda, Encyclopedic City”

Für Angola ist es der erste Pavillon auf der Kunstbiennale überhaupt – und damit auch der erste Preis: Der Beitrag von Paula Nascimento und Stefano Rabolli Pansera (Beyond Entropy) wurde am Samstag in Venedig von einer fünfköpfigen Jury unter Vorsitz der Tate-Kuratorin Jessica Morgan (London) mit dem Goldenen Löwen geehrt. Der überraschende Newcomer ist neben den Bahamas, Kuweit und Tuvaku einer der zehn jüngsten Länderbeiträge – insgesamt 88 Nationenpavillons sind auf der diesjährigen Kunstbiennale zu sehen.

Der Beitrag des südwestafrikanischen Staats steht zwar mitten in der Stadt – aber etwas abseits des Hauptgeschehens der Biennale. Angola zeigt im Palazzo Cini einen Ausschnitt der Serie „Found Not Taken“, die der Fotograf Edson Chagas in London, Newport und Luanda aufgenommen hat. Unter dem Titel „Luanda, Encyclopedic City“ sind in dem venezianischen Palast insgesamt 23 großformatige Fotos aus der Hauptstadt Luanda ausgestellt. Ein unförmiger kaputter Stuhl, eine Plastiktüte über dem Kopf, ein weggeworfenes Metallgestell, das an einem Pfahl lehnt – der 1977 in Luanda geborene Künstler, Fotojournalist und Dokumentarfotograf thematisiert in seinen Bildern die Alltagsgegenstände der Wegwerfgesellschaft. Entscheidend ist in seinen Arbeiten die Beziehung zwischen einem Objekt und seiner direkten Umgebung – in Venedig sind nur Fotos aus seiner Heimatstadt zu sehen.

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